Der Rittersaal der Iburg

Der Rittersaal der Iburg

Veranstalter
Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.
Veranstaltungsort
Schloss Iburg
Ort
Bad Iburg
Land
Deutschland
Vom - Bis
07.10.2004 - 09.10.2004
Website
Von
Landschaftsverband Osnabrücker Land

Tagung
Der Rittersaal der Iburg
Zur fürstbischöflichen Residenz Franz Wilhelms von Wartenberg
7. bis 9. Oktober 2004
Schloss Iburg, Klostertrakt, ehem. Refektorium, 49196 Bad Iburg

Erst seit 1998 ist der ehemalige fürstbischöfliche Prunksaal der Iburg wieder in einen Zustand versetzt, der ahnen lässt, wie er kurz nach seinem ersten Entstehen ausgesehen haben mag: Unter dem zentralen perspektivischen Deckenbild mit umlaufenden Herkules-Szenen ist eine Bischofsgalerie einem Fries gleich in die Wand eingelassen. Die ursprüngliche Farbigkeit wurde – in Analogie zu den Architekturen des Deckenbildes – rekonstruiert, und der Parkettboden aus den 50er Jahren wurde schließlich durch einen schwarzweiß geschachten Steinbelag ersetzt. Viele dieser Maßnahmen konnten direkt oder indirekt aus den gut dokumentierten Bauakten der Entstehungszeit Mitte des 17. Jahrhunderts übernommen werden. Doch an vielen Stellen musste zugleich maßvoll und doch konsequent rekonstruiert werden.

Denn der Rittersaal wurde bereits gut zehn Jahre nach seiner barocken Ausstattung zusammen mit der fürstbischöflichen Residenz aufgegeben und hatte nur noch sporadisch repräsentative Funktionen, wenn er nicht sogar – wie im 18. Jahrhundert – zeitweise völlig verschlossen blieb. Tragik und Glücksfall aus denkmalpflegerischer Sicht zugleich: Der Raum blieb weitestgehend unverändert, wurde aber v.a. seit dem 19. Jahrhundert z.T. schädlichen Nutzungen unterzogen. So diente die Kredenz zeitweise als Hühnerstall, und im Kamin wurden die großen Wäschen vorgenommen. Über den ursprünglichen Funktionszusammenhang während der Regierungszeit von Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg (gestorben 1661) ist jedoch nichts überliefert. Ähnliches gilt für die kunst- und kulturhistorische Herleitung, den kirchengeschichtlichen Kontext, das Hofleben und die Vorbilder des Saales im Ganzen wie in seinen Teilen.

Die Tagung „Der Rittersaal der Iburg“ widmet sich daher erstmals umfassend diesem exquisiten Raumgefüge und seinem Bildprogramm. Fachleute aus der ganzen Republik werden hierzu auf der Iburg zusammenkommen. Eingeladen sind sowohl Experten als auch interessierte Laien.

Ergänzend zum Tagungsprogramm findet am 7. Oktober ein öffentlicher Abendvortrag mit der Jenaer Historikerin und Frühneuzeit-Forscherin HD Dr. Siegrid Westphal statt. Am zweiten Abend (08.10.04) folgt ein ungewöhnliches Konzert mit dem Ensemble Bremer Ratsmusik: Erstmals werden Werke von Iburger Hofkomponisten und „moderne“ italienische Musik des 17. Jahrhunderts zu Gehör kommen.

Anmeldung beim Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.,
Frau Dimmerling, T 0541-505320, dimmerling@lvosl.de

Hotelreservierung: Tourist-Information Bad Iburg, T 05403-796780, tourist-info@badiburg.de, http://unterkunft.badiburg.de

Programm

Donnerstag, 7. Oktober 2004
Eröffnung im Rittersaal

13.00 – 13.30 Uhr
Dr. Annette Schwandner
Nds. Ministerium für Wissenschaft für Kultur
Begrüßung
Landrat Manfred Hugo
Grußwort des Landkreises Osnabrück
Dr. Susanne Tauss
Kurze Führung durch den Rittersaal

Refektorium im ehem. Klosterflügel
Moderation: Dr. Rüdiger Krüger

14.00 – 14.45 Uhr Dipl.-Ing. Erwin Uhrmacher, Osnabrück
Anlass und Grundlagen zur Rekonstruktion von Wartenbergs Großem Saal 1980 bis 1998

14.45 – 15.30 Uhr Peter Butt, Paderborn
Dr. Peter Königfeld, Hannover
Die Geschichte der Restaurierungen des Rittersaales

15.30 – 16.00 Uhr Pause

16.00 – 16.45 Uhr Prof. Dr. Wolfgang Schlüter, Bad Iburg
Die Baugeschichte der Residenz Iburg bis Wartenberg

16.45 – 17.30 Uhr Dr. Hermann Queckenstedt, Osnabrück
Der Rittersaal als Waschküche – Ein Repräsentationsraum und seine Nutzung

Öffentlicher Abendvortrag im Rittersaal
20.00 Uhr HD Dr. Siegrid Westphal, Jena
Fürstbischof Franz Wilhelm von Wartenberg, das Heilige Römische Reich deutscher Nation und der Dreißigjährige Krieg

Freitag, 8. Oktober 2004
Moderation: Dr. Birgit Kehne

9.00 – 9.45 Uhr Dr. Heinrich Bernhard Kraienhorst, Lage-Rieste
Die Erneuerung des geistlichen Lebens im Fürstbistum unter Franz Wilhelm von Wartenberg

9.45 – 10.30 Uhr Dr. Christian Hoffmann, Stade
Der Osnabrücker Fürstenhof Franz Wilhelms von Wartenberg

10.30 – 11.00 Uhr Pause

11.00 – 11.45 Uhr PD Dr. Marianne Sammer, München
Die Regensburger Residenz und Hofhaltung Franz Wilhelms von Wartenberg

11.45 – 12.30 Uhr Dr. Gabriele Wimböck, München
Wittelsbacher Repräsentationskultur – Vorbild Münchner Residenz

12.30 – 14.00 Uhr Mittagspause

Moderation: Dr. Peter Königfeld
14.00 – 14.45 Uhr Dr. Heiko Laß, Marburg
Residenzarchitektur im 17. Jahrhundert Fortsetzung Freitag

14.45 – 15.30 Uhr Prof. Dr. Uta Schedler, Osnabrück
Typologie des illusionistischen Deckenbildes – Kulturtransfer Italien-Deutschland am Beispiel des Rittersaales der Residenz Iburg

15.30 –16.00 Uh Pause

16.00-16.45 Uhr Dr. Michael F. Feldkamp, Berlin
Jesuiten, geistliche Herrschaft und Herkules – Wartenberg als Hercules christianus

16.45 – 17.30 Uhr Prof. Dr. Heinrich Rüthing, Bielefeld
Die Bischofsporträts des Rittersaales – Historische Sichtweisen auf das frühneuzeitliche Phänomen der Bischofsgalerie als geistliche Ahnengalerie

Konzert im Rittersaal
20 Uhr Bremer Ratsmusik
Die Iburg als Ort der Musik – Kompositionen aus der Residenzzeit im 17. Jahrhundert
in Kooperation mit: Iburger Schlosskonzerte e.V.

Samstag, 9. Oktober 2004
Moderation: Dr. Hermann Queckenstedt

9.00 – 9.45 Uhr Bianca Grommel, Osnabrück
Die Kaminbilder des Rittersaales im Kontext des Raumprogramms

9.45 – 10.30 Uhr Studierende im Fach Geschichte/Frühe Neuzeit bei PD Dr. Dagmar Freist, Universität Osnabrück
„Edle Knaben in Tugend und Sitten“ – Qualifikation und Aufgaben der Pagen am Hofe Franz Wilhelms von Wartenberg

10.30 – 11.00 Uhr Pause

11.00 – 11.45 Uhr Dr. Susanne Tauss, Osnabrück
„nach dem Credentz Tisch dragen“ – Die Schaukredenz im Rittersaal und ihre Funktion

11.45 – 12.30 Uhr Abschlussdiskussion

Kontakt

Dimmerling
Landschaftsverband Osnabrücker Land e.V.
dimmerling@lvosl.de


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